Einblicke in unsere Arbeit mit den 5. Klassen: Von der ersten Begrüßung bis zum Gespräch über Vorurteile und Klassenchat
🚀 Ein starkes Willkommen – wie Schulsozialarbeit den Start begleitet
Der Übergang von der Grundschule zur Oberschule ist für viele Kinder ein großes Abenteuer – und für die Eltern nicht selten ein Sprung ins Unbekannte. Neue Wege, neue Fächer, neue Menschen.
Genau hier setzt Schulsozialarbeit an. An allen Schulen, an denen unser Träger tätig ist, begleiten die Schulsozialarbeiter*innen diesen Übergang aktiv und kontinuierlich – und das bereits vor dem ersten Schultag.
👋 Unsere Angebote rund um den Schulstart:
- Teilnahme an Einführungstagen für 4. Klassen – Grundschüler*innen besuchen ihre künftige Oberschule/Gymnasium
- Präsenz beim Tag der offenen Tür, an dem Kinder und Eltern gemeinsam die Schule erkunden
- Teilnahme an den ersten Elternabenden – mit persönlicher Vorstellung, Infos zur Schulsozialarbeit und konkreten Kontaktwegen
- Niederschwellige Begrüßungsaktionen, z. B. eine „Überlebenstüte“ für Eltern mit:
- Luftballons – für den Moment, in dem einfach mal Druck raus muss
- Traubenzucker – wenn die Energie schwindet
- Glitzer – gegen Alltagsgrau
- Glückskeks – für den Mut zur Zuversicht
- Knisterfolie – bei Nervosität und Stress
- Visitenkarte der Schulsozialarbeit – weil Reden hilft.
Ab dem ersten Schultag besuchen wir die neuen Klassen regelmäßig, bieten Kennenlernangebote, Projekte und sind als Ansprechpartner*innen sichtbar und verlässlich da.
Ziel ist es, frühzeitig tragfähige Beziehungen zu Kindern, Eltern und Lehrkräften aufzubauen – denn Schulsozialarbeit lebt von Vertrauen.
🌱 Aus der Praxis – ein Kurs zum Ankommen, Verstehen und Zusammenwachsen
An einer unserer Partnerschulen begleite ich derzeit eine 5. Klasse mit einem kleinen Kurs, der auf mehrere Einheiten angelegt ist. Er soll den Kindern helfen, sich selbst und die anderen besser kennenzulernen – und das Miteinander von Anfang an positiv zu gestalten.
Die Inhalte orientieren sich an typischen Herausforderungen der Klassengemeinschaft in der Übergangsphase – und an dem, was Kinder wirklich bewegt.
🎯 Die Schwerpunkte der ersten vier Stunden:
1. Motivation & Unterschiedlichkeit
Warum kommen Kinder in die Schule? Die Antworten sind so vielfältig wie sie selbst: „Weil ich da meine Freunde sehen kann“, „Weil ich meine Ruhe will“, „Weil ich die Lehrerin mag“.
Die Kinder lernen: Jeder Mensch hat Gründe für sein Handeln – und alle sind unterschiedlich. Das erste Rätselwort des gesuchten Satzes lautet passenderweise: „unterschiedlich“.
2. Ein Klassenbaum entsteht
Jedes Kind gestaltet ein Blatt mit seinem Namen und seinem persönlichen Schulmotiv. Gemeinsam entsteht daraus ein großer Klassenbaum.
Botschaft: Vielfalt ist unsere Stärke. Und sichtbar wird: Jeder gehört dazu.
3. Vorurteile erkennen – und durchbrechen
In dieser Einheit geht es um Zuschreibungen: „Alle Mädchen mögen Rosa“, „Alle mit Brille sind Streber“ – oder etwa nicht?
Die Kinder erleben, wie schnell Vorurteile entstehen – und dass es sich lohnt, genauer hinzusehen.
Auf die Rückseite ihres Baumes schreiben sie etwas, das andere nicht sofort über sie wissen.
4. Gesprächskultur & Klassenchat
Wie reden wir miteinander? Was hilft in Gesprächen – und was nervt?
Die Kinder erarbeiten mit kleinen Übungen eigene Gesprächsregeln, die sie anschließend als Plakat im Klassenzimmer festhalten. Auch das Thema Klassenchat wird besprochen – ehrlich, ohne Zeigefinger und mit praktischen Tipps.
🧑🏫 Das Besondere:
Das Projekt entsteht in enger Absprache und Begleitung mit der Klassenleitung. So wächst nicht nur die Klassengemeinschaft – sondern auch die Verbindung zwischen Lehrkraft und Schulsozialarbeit.
Denn gute Zusammenarbeit beginnt mit dem ersten Gespräch – und wächst mit jedem gemeinsamen Schritt.
💬 Warum wir das machen?
Weil wir wissen:
Am Anfang zählt nicht nur der Stundenplan, sondern das Gefühl, gesehen und verstanden zu werden. Dazuzugehören.
Mit unserem Kurs legen wir einen kleinen, aber wichtigen Grundstein für ein starkes Miteinander – in der Klasse, in der Schule und darüber hinaus.
