„Endlich Ferien – da habt ihr ja jetzt frei, oder?“ Diesen Satz hören Schulsozialarbeiter*innen häufiger. Die Wahrheit sieht anders aus: Während die Schüler*innen ihre wohlverdiente Auszeit genießen, läuft unsere Arbeit hinter den Kulissen weiter – manchmal sogar auf Hochtouren. Hier ein kleiner Einblick, was in den schulfreien Wochen bei uns passiert:
1. Büroarbeit & Verwaltung – mehr als nur Akten schieben
Auch wenn es nicht spektakulär klingt: Dokumentation, Aktenpflege und Konzeptarbeit sind ein fester Bestandteil unserer Arbeit – und in den Ferien haben wir endlich die Ruhe, diese Aufgaben gründlich anzugehen. Wir werten die vergangene Zeit aus, planen neue Projekte und kümmern uns um unsere Netzwerke, damit im neuen Schuljahr alles rundläuft.
2. Fort- und Weiterbildung – damit wir auf dem neuesten Stand bleiben
Ferienzeit ist auch Lernzeit. Wir nutzen die unterrichtsfreie Phase für fachliche Fortbildungen, Supervisionen und Schulungen – dieses Jahr stehen etwa Datenschutz, Arbeitsschutz und Gesetzesänderungen auf dem Plan. So stellen wir sicher, dass wir rechtlich und fachlich gut gerüstet sind.
3. Direkte Arbeit mit Schüler*innen – auch in den Ferien da, wenn es brennt
Manche Kinder und Jugendliche brauchen gerade in den Ferien Unterstützung – etwa durch Ferienangebote oder im Rahmen von Kriseninterventionen. Und auch die Vorbereitung auf das neue Schuljahr beginnt oft schon jetzt: zum Beispiel bei geplanten Schulwechseln oder Übergängen, die wir begleiten.
4. Urlaub – ja, auch den haben wir
Natürlich nehmen auch wir Urlaub, schließlich brauchen wir, wie alle anderen, Zeit zum Auftanken. Der Unterschied: Wir müssen ihn gut zwischen allen anderen Aufgaben einplanen.
Was steht in diesen Ferien konkret an?
Neben den üblichen Aufgaben haben wir uns für diese Ferienzeit einiges vorgenommen:
- Schulungen zu Datenschutz, Arbeitsschutz und rechtlichen Neuerungen: Wir frischen unser Wissen auf, damit wir im Schulalltag rechtlich sicher agieren können.
- Methodentage & Schulhopping: Wir stellen uns im Team gegenseitig neue Methoden vor, probieren sie aus und besuchen einander an den Schulen – dabei lernen wir die Arbeitsumgebungen und Materialien der Kolleg*innen besser kennen.
- Büro ausmisten & aufräumen: Ordnung ist das halbe Leben – und ein aufgeräumter Arbeitsplatz hilft, gut ins neue Schuljahr zu starten.
- Fachliteratur lesen: Endlich mal Zeit für die Bücher, die im Alltag liegen bleiben! Wir nutzen die Ferien auch zum Nachlesen, Stöbern und fachlichen Weiterentwickeln.
- Letzte Ferienwoche = erste Schulwoche: Für uns beginnt das Schuljahr schon vor dem ersten Schulgong. Wir bereiten uns mit den Schulen gemeinsam vor, nehmen an Lehrerkonferenzen teil und begrüßen neue Kolleg*innen.
Fazit: Ferien sind keine Pause – sie sind Vorbereitungszeit
Die Ferien sind für Schulsozialarbeiter*innen eine wichtige Phase, in der wir vieles schaffen, was im Trubel des Schulalltags untergeht. Es ist eine Zeit der Reflexion, Planung, Qualifizierung – und manchmal auch einfach: des Durchatmens. Damit wir im neuen Schuljahr wieder mit voller Kraft für unsere Schüler*innen da sein können.


